Glossar rund um Ganztagsschule in Berlin

Immer wieder tauchen in der Ganztagsschulentwicklung neue Begriffe oder Fachwörter auf, die hier für ein besseres Verständnis kurz erläutert sind.

Sprache und Ganztagsschulentwicklung – beides ist lebendig. Deshalb kann unser Glossar keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Jahrespartitur

Feste und schulische Veranstaltungen 
Fest in der Jahrespartitur verankerte Feste und schulische Veranstaltungen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl aller am Schulleben beteiligten Menschen.
 
z. B. Theater- oder Zirkusvorführungen
 

z. B. Assembly: Schulversammlungen, bei der alle Schüler:innen und das gesamte multiprofessionelle Kollegium zusammenkommen. (monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich) Inhalte: z.B. Informationen für alle, Auszeichnungen, Würdigung von Leistungen, die sonst im Rahmen von Zeugnissen oder anderen Dokumenten keine Anerkennung finden


Schuljahresbeginn und – abschluss  Präsentationen, Abschlussfest, Elternpicknick, Methodenwoche, …  

Lernzeiten

Zeiten für Hausaufgaben, selbstständiges Lernen, besonderer Förderung und Forderung
Die Ganztagsschule bietet die Möglichkeit, dass die Hausaufgaben zugunsten von Schulaufgaben abgeschafft werden können. Aber auch neue Möglichkeiten der Begabungsförderung, der Aufarbeitung von Rückständen und des selbstständigen Lernens können in dem Organisationsrahmen des Ganztagsbetriebes umgesetzt werden.
 
In den Grundschulen sowie weiterführenden Schulen eignen sich dafür verschiedene Formate von Lernzeiten, wie sie im Folgenden kurz benannt werden:

Lernatelier/Atelier Das Leibniz Gymnasium beschreibt die Ateliers auf der Homepage folgendermaßen: „In unseren Ateliers geht es vor allem darum, den Schülerinnen und Schülern ein selbstentdeckendes Lernen mit einem hohen Maß an Selbstorganisation und Eigenverantwortlichkeit zu ermöglichen. Hier pauken sie nicht Wissen in sich hinein, sondern gehen ihren eigenen Fragestellungen frei, ohne Notendruck und weitestgehend selbstbestimmt forschend nach. Hierbei steht vor allem das praktische, produktorientierte Arbeiten im Vordergrund. Ein Logbuch unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei der Selbstorganisation und Reflexion.“ 

Lernbüro Feste Zeitfenster in der Stundentafel zum Zweck des selbstbestimmten Lernens der Schüler:innen. Hierbei gibt es fachbezogene Lernbüros nach Kernfächern und von Fachlehrer:innen gestaltet (i.d.R. Deutsch, Mathematik, Englisch, z.T. auch Natur und Gesellschaft).
Lernraum Zeitfenster in der Stundentafel zum Zweck des selbstbestimmten Arbeitens der Schüler:innen an individuellen Baustellen (z.B. Mathematik nachholen, Vokabeln lernen). Betreut wird der Lernraum i.d.R. von Fachlehrer:innen. Der zeitliche Umfang beträgt je nach Jahrgangsstufe 40-80 Minuten pro Woche. Jahrgang 7 erhält dieses Angebot alle 5 bis 7 Wochen, die Jahrgänge 8-10 erhalten es alle zwei Wochen oder nach Bedarf. 
Lernlift Format der besonderen Förderung von Schüler:innen in den Kernfächern. Schüler:innen, die in den Kernfächern keine ausreichenden Leistungen vorweisen können, werden für ein Vierteljahr zur Teilnahme verpflichtet. In kleinen, max.  zehnköpfigen Gruppen zusammengefasst, erhalten sie spezielle Übungsangebote für das jeweilige Unterrichtsfach und werden hierbei von einer Lehrperson begleitet. Diesbezügliche Angebote sind z.B. Mathematik, Englisch, Förderung bei Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Deutsch als Zweitsprache.
Lernstudio Begriff mit unterschiedlichen Bedeutungen

a)  Ein alternativer Begriff für ein Angebot der Hausaufgabenbetreuung bzw. Aufgabenbearbeitung, das an vier Tagen für jeweils 60-120 Minuten stattfindet. Die Betreuer:innen sind ehemalige Schüler:innen oder Studierende, die durch einen professionellen Anbieter vergütet werden.
 
b) Ein Format, das für Schüler:innen der fünften Jahrgangsstufe eingerichtet wird, um mögliche Defizite aus den Grundschulen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik aufzuarbeiten. Die Schüler:innen werden in Kleingruppen (max. 10 Personen) zeitlich begrenzt (für max. sechs Stunden) von Fachlehrer:innen unterrichtet. Der Aufgabenpool wird schulintern erarbeitet. Die Lernstudios finden zeitgleich zu Neigungsangeboten statt. .
Lernwerkstatt Die Lernwerkstattarbeit als pädagogischer Prozess orientiert sich an der Idee des entdeckenden Lernens, in dessen Mittelpunkt das Forschen und Experimentieren stehen. Sie geht von den Interessen der Kinder und Jugendlichen aus und fördert die aktive und selbstbestimmte Auseinandersetzung mit der Welt. Dabei sind die Erfahrungswelten der Kinder und Jugendlichen, ihre Begegnung mit Phänomenen und die sich daraus ableitenden Fragen Startpunkt des Lernens.

Die Lernwerkstattarbeit findet in einer Lernumgebung statt, die Anlässe zum Staunen bietet und Aufforderungscharakter trägt. Den Lernenden erlaubt sie die Wahlfreiheit von Themen, Partnern, Methoden und Material. Sie ist geprägt durch Wertschätzung und die Sicherheit, individuelle Lernwege gehen zu können. Zur Lernwerkstattarbeit gehören gemeinsam verabredete Regeln und Rituale, die den Lernprozess strukturieren helfen. Präsentation, Dokumentation und Reflexion spielen eine große Rolle im gesamten Prozess. Ausführliches Material zum Thema Lernwerkstatt:
Teilweise wird der Begriff aber auch anstelle des Lernzeitbegriffs verwendet bzw. als Markierung von Formatunterschieden nach Klassenstufen. z.B. Lernzeiten in den Klassenstufen 5 und 6, oder ab Klassenstufe 7 Lernwerkstatt-Aufgaben im Sinne von Wochenplanarbeit mit Pflicht-, Wahl- und Projektaufgaben 

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