Eine gute Schule erkennt man auch an ihrer partizipativen Praxis. Die Teilhabe der gesamten Schulgemeinschaft an der Gestaltung des Schullalltags verbessert Qualität und Akzeptanz und stärkt gleichzeitig das Demokratieverständnis, demokratische Kompetenzen und Selbstwirksamkeit.

Situation in Schulplenum Moderationskarten mit Schülerwünschen
DKJS/ Jörg Farys

Partizipative Praxis in Ganztagsschulen

Das Themenmodul bietet Pädagog:innen Anregungen, wie sie eine partizipative Praxis innerhalb ihrer Ganztagsschule weiter etablieren und systematisch stärken können.

Es stellt partizipative Bildungselemente für Schüler:innen und Beteiligungsformate für alle Akteursgruppen vor und versammelt viele Praxisbeispiele und Materialtipps.

Gut zu wissen

Hier finden Sie Anregungen und Beispiele, wie Schüler:innen befragt und an der Gestaltung des Schulalltags beteiligt werden können. Aber auch die Beteiligung des multiprofessionellen Kollegiums und der Sorgeberechtigten ist wichtig.

Dabei gilt es, Teilhabebarrieren zu beseitigen und durch diskriminierungskritische Maßnahmen und Empowerment alle Perspektiven einer heterogenen Schulgemeinschaft einzubeziehen. So kann Schule ein demokratischer Ort werden, an dem Inklusion gelebt wird.

Mit den Qualitätsstandards arbeiten

Partizipative Praxis ist einer der drei Rahmenbereiche der Qualitätsstandards für die inklusive Berliner Ganztagsschule. Mit ihrem Mehr an Zeit haben Ganztagsschulen mehr Möglichkeiten, partizipative Bildungselemente für und mit Schüler:innen auszubauen und Beteiligungsformate für alle Akteursgruppen zu etablieren. So kann Beteiligung zur gelebten Schulkultur werden.

Wo steht Ihre Schule im Hinblick auf Partizipation? Nutzen Sie die Checkliste aus den Qualitätsstandards für die inklusive Berliner Ganztagsschule. Sie lässt sich für die Erhebung des Ist-Standes ebenso nutzen wie für die Identifikation von Entwicklungsbedarfen und die Planung nächster Schritte.

Partizipative Bildungselemente

Bildung vermittelt gerade eine Ganztagsschule nicht nur im Unterricht. Durch die Verzahnung verschiedener Bildungselemente, wie z.B. der politischen Bildung im Unterricht und anschlussfähigen demokratiebildenden Formaten z.B. Projekten oder AG-Angeboten, aber der Organisation des Schullebens selbst, können Inhalte besser nachvollzogen und in das Selbstkonzept der Schüler:innen integriert werden.

Schüler:innenvertretung und Klassenrat wurden im Schulgesetz nochmals gestärkt und Schüler:innen sollen früher, also ab der ersten Jahrgangsstufe beteiligt werden. Formuliert wird dieser Anspruch auch in den Qualitätsstandards für die inklusive Berliner Ganztagsschule: Schüler:innen sollen in der Ganztagsschule die Gelegenheit haben, Praktiken demokratischer Meinungsbildung Mitwirkung kennenzulernen, einzuüben und anzuwenden.

Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie partizipative Bildungselemente an Ihrer Ganztagsschule ausbauen können, finden Sie hier Beispiele – unterschieden nach Partizipation als Gemeinschaftserleben und Partizipation als Teilhabe und Aushandlung.

Partizipation als Gemeinschaftserleben

Durch das vielfältige Angebot und die ungebundenen Zeiten des Ganztages sichern Ganztagsschulen Raum für Gemeinschaftserfahrungen, Freundschaften und Bezugsgruppen. Dadurch können sich die Beteiligten als bedeutsam und verantwortlich erfahren und Zugehörigkeit erleben. Gemeinschaftliche Praxen dieser Art lassen sich befördern z.B. durch:

Partizipation als Teilhabe und Aushandlung

Partizipation kann als Teilhabe und Aushandlung erlebbar werden, wenn die Schüler:innen ihre Ganztagsschule als Ort erfahren, an dem sie sich mit Anliegen der Gemeinschaft identifizieren und sich durch soziales Engagement als handlungskompetent und selbstwirksam erleben.

Dies kann geübt werden durch die Anerkennung anderer Sichtweisen, das Suchen nach Kompromissen, die Akzeptanz von Unterschiedlichkeit, aber auch durch die Festigung eigener Positionen und die Möglichkeit zur Umsetzung eigener Anliegen.

Partizipation als Ganztagsschulprofil

Praxisbeispiele und Schulporträts

In Berlin haben Schulen mit viel Engagement und Gestaltungswillen eine partizipative Praxis etabliert, die bei den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu Beteiligung und Identifikation beiträgt. Für einige ist Partizipation inzwischen ein wichtiger Schwerpunkt ihres Schulprofils. Was haben diese Schulen geschafft und wo sind sie auf besondere Herausforderungen gestoßen? Lesen Sie dazu die folgenden Schulporträts und erfahren Sie, wie die Schulen die oben beschriebenen Bildungselemente kombiniert haben.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Schulen für die Einblicke in ihre Arbeit!

Antidiskriminierung

Wer sich nicht gehört und respektiert, und erst recht, wer sich angegriffen oder beschämt fühlt, wird sich nicht einbringen. Deshalb ist ein diskriminierungsfreier Umgang miteinander die Voraussetzung für Partizipation.

Ihr Feedback ist uns wichtig!
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