Manche Schulen gestalten die Schülerarbeitsstunden als fachgebundene Formate. Häufig beziehen
sich fachgebundene Übungsformate auf die Hauptfächer. Manche Schulen gehen den Weg über die
Kooperation mit externen Kooperationspartner:innen, z.B. Nachhilfeinstituten, die mehrere Fächer
abdecken. Andere Schulen bieten z.B. in den Randstunden oder im Mittagsband Förderangebote an,
die in bestimmten Räumen von Fachlehrkräften oder älteren Schüler:innen1 betreut werden. Diese
nehmen die Rolle eine:r Lernbegleiter:in ein, die Schüler:innen arbeiten selbstständig mit
selbstmitgebrachtem oder vorhandenem Material an für sie wichtigen Inhalten/Aufgaben. Ob die
Teilnahme von den Schüler: innen selbst entschieden wird oder aber Empfehlungen von den
Klassenlehrer:innen in Absprache mit den Eltern ausgesprochen werden, wird unterschiedlich
gehandhabt. Bekannt ist dieses Format auch als „TÜFF“ (Trainieren-Üben-Fördern-Fordern) oder TÜV
(trainieren, üben, verstehen).
Praxisbeispiel Heinz-Brandt-Schule: „Im TÜFF-Angebot (Trainieren-Üben-Fördern-Fordern)
vertiefen und üben die Schüler:innen mit Unterstützung eine:r Fachlehrer:in den
Unterrichtsstoff. Je nach Jahrgang haben sie drei oder vier Stunden in der Woche rund um die
Mittagszeit, in der sie z.B. Aufgaben für den Unterricht erledigen, für Klassenarbeiten lernen,
sich auf Präsentationen vorbereiten oder nicht Verstandenes aufarbeiten. Zum Wochenbeginn
wählen die Schüler:innen ihre TÜFF-Stunden nach Bedarf: Sie können zwischen Deutsch,
Mathematik Englisch, sowie Natur und Spanisch wählen und dadurch bei Bedarf einen
Fachbereich stärker bearbeiten. Gleichzeitig ist gewährleistet, dass die Gruppengröße 18
Schüler:innen nicht übersteigt und eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre bestehen bleibt.“
Hier finden Sie den Modell-Stundenplan aus dem Schuljahr 2020/2021.
Praxisbeispiel Käthe-Kollwitz-Gymnasium: Hier gibt es das sogenannte Lernstudio – ein
alternativer Begriff für ein Angebot der Schulaufgabenbetreuung, das an einem Tag der
Woche für jeweils 165 Minuten in der Schulbibliothek stattfindet. Die Schüler:innen können
hier Hausaufgaben erledigen oder die Zeit nutzen, um sich auf Tests, Klassenarbeiten oder
Vorträge vorzubereiten. Individuelle Lern- und Erfolgsprozesse werden sichtbar gemacht. Die
Teilnahme ist freiwillig; Schüler:innen können auch einfach unangemeldet vorbeikommen.
Die Betreuer:innen sind ehemalige Schüler:innen oder Studierende, die durch einen
professionellen Anbieter vergütet werden.
Praxisbeispiel Käthe-Kollwitz-Gymnasium: Im Format „Lernlift“ findet in Kooperation mit
einer Firma statt. Hier unterstützen Lehrkräfte Schüler:innen, die Schwierigkeiten in den
Fächern Deutsch, Mathematik, Chemie, Französisch und Deutsch als Zweit- oder
Fremdsprache oder im Rahmen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche haben. Ziel ist die
besondere Förderung von Schüler:innen in den Kernfächern. Der Besuch des Lernlifts wird
von Fachlehrer:innen festgelegt und erfolgt für ein individuell vereinbartes Intervall. Die
Intervalle sind die Zeiträume zwischen den vier im Schuljahr festzulegenden Benotungen Die
Teilnahme ist für ausgewählte Schüler:innen verpflichtend. In kleinen, max. zehnköpfigen
Gruppen erhalten sie spezielle Übungsangebote für das jeweilige Unterrichtsfach.